Fr., 16. Jan 2026
Henosis
Abhishek Borkar, ein junger und vielseitiger Musiker, fühlte sich schon in sehr frühem Alter vom Klang der Sarodangezogen. Geboren in Pune in einem musikalisch reichen Umfeld, erhielt er zunächst ab dem vierten Lebensjahr eine Ausbildung in Gesang und Tabla, bevor er sich unter der Anleitung seines Vaters und Gurus, Pt. Shekhar Borkar, der Maihar Senia Gharana dem Sarod widmete. Es folgte eine strenge und intensive Ausbildung. Im Alter von zehn Jahren gab er sein erstes Konzert, bei dem der junge Abhishek von vielen Kennern für seine gelehrte Darbietung gelobt wurde. Zahlreiche Auszeichnungen folgten. Mit 11 Jahren erhielt er ein nationales Talentstipendium des C.C.R.T. (Regierung Indiens) und wurde anschließend mehrfach zu deren Förderprogrammen eingeladen. 2008, im Alter von 16 Jahren, veröffentlichte er seine erste Solo-CD mit dem Titel Pratibha. 2015 wurde er Preisträger beim National Youth Festival in Indore, sowie 2016 in Mysore. Im selben Jahr erhielt er zudem das Senior-Stipendium des Kulturministeriums. 2018 wurde ihm der Ajay Bakshi Smruti Puraskar verliehen, 2019 folgte der Gaansaraswati Kishori Amonkar Yuva Puraskar. Zuletzt erhielt er 2020 den Sangeet Pratibha National Award in Delhi. In den Fußstapfen seines Vaters zeichnen sich Abhisheks Interpretationen heute durch eine einzigartige Verbindung von Sarod-, Sitar-, Sarangi- und Gesangsstilen der Hindustanischen Musik aus, die ihm schon in jungen Jahren eine eigene künstlerische Handschrift verliehen hat. Sein natürlicher Instinkt für musikalische Ästhetik, verbunden mit seiner außergewöhnlichen Kontrolle über Sur (Intonation) und Laya (Rhythmus), begeistert Publikum weltweit. Auch seine Duette mit seinem älteren Bruder Praashekh erhielten große Anerkennung, und gemeinsam traten sie in ganz Indien auf. Abhishek war bei zahlreichen renommierten Festivals vertreten, darunter das Pune Festival, das Dharwad Music Festival (2005 und 2011), das Dadar Matunga Cultural Centre Festival (2007), Bajaa Gaaja Pune (2012), das Ustad Abdul Karim Khansaheb Sangeet Mahotsav in Miraj (2013), das Kala Ghoda Festival in Mumbai, die Tarang Hyderabad Music Conference (2014), das Kalashree Sangeet Mahotsav (2015), Naadotsav in Baroda (2015), die Peshkar Foundation (2015), das Moraya Gosavi Sangeet Sammelan (2015), das Simhastha Mahakumbh Kala Utsav in Ujjain (2016), das Sawai Gandharva Sangeet Mahotsav in Kundgol (2016), das Swarbhaskar Mahotsav (2016), das Gokarna Annual Music Festival (2017), das Anunaad Sangeet Mahotsav(2017), das Crossroads Festival von First Edition Arts in Mumbai (2017), das Bhilwara Sur Sangam in Neu-Delhi (2018), Sur Sagar (2018), das Sanskruti Arts Festival (2019), das Gaansaraswati Mahotsav (2019), sowie das Tansen Samaroh in Gwalior (2022). Zudem unternahm er umfangreiche Tourneen in der Schweiz, Deutschland, Italien, Australien und Großbritannien und trat kürzlich beim Darbar Festival in London auf. Zu Beginn des Lockdowns 2020 gründete Abhishek Artists United, eine Initiative mit dem Ziel, Künstler und Publikum zu verbinden und in Zeiten emotionaler, physischer und finanzieller Krisen Hoffnung zu spenden. Mehr als 400 Künstler traten dabei von zu Hause aus auf Facebook auf. Dies war die erste exklusive digitale Bühne für klassische indische Musik und Tanz auf dieser Plattform und brachte zahlreiche verborgene Talente und Nachwuchskünstler hervor. Die Melodik in Abhisheks Musik zeigt den Einfluss seiner Vorbilder: Ustad Allauddin Khan, Ustad Ali Akbar Khan, Pt. Nikhil Banerjee und natürlich seines Vaters Pt. Shekhar Borkar. Seine komplexe rhythmische Gestaltung (Layakari) verdankt er auch der Anleitung von Pt. Shashi Bellare. Ebenso versiert im Gitarrenspiel und durch seine Kenntnisse westlicher Musik und Instrumentation hat Abhishek zahlreiche Schüler unterrichtet und gefördert. Abhishek ist Absolvent der Wirtschaftswissenschaften und hat zudem einen Master in Indischer Musik abgeschlossen. In den kommenden Jahrzehnten möchte er das Erbe der indischen Musik weitertragen und das Lebenswerk seines Vaters, Pt. Shekhar Borkar – die Schöpfung von Tarankaar Baaz und Sur-tarang – in die Welt hinaustragen. In seinen eigenen Worten:„Die Grenzen der Sarod können überwunden werden, denn Musik kommt aus dem Herzen – und das Herz hört niemals auf zu singen.“